Darüber hinaus planen die beiden Finanzdienstleister aus dem oberfränkischen Marktredwitz nach Medienberichten einen Hotelkauf in der südkroatischen Adria-Perle Zadar. Die 75.000-Einwohner-Stadt mit einer fast 3.000-jährigen Geschichte ist für Kunst- und Kulturliebhaber längst zum touristischen Geheimtipp geworden. So überrascht es nicht, dass auch immer mehr Investoren nach lukrativen Anlagemöglichkeiten in der Hafenstadt Ausschau halten und besonders den Immobilienmarkt in den Blick nehmen.
Zur Auslotung des Hotelprojektes hat Markus Fürst nach Zeugenaussagen am 1. und 2. September kroatische Geschäftsleute in Zadar getroffen. Schon vorher kursierten Informationen über ein Derivest-Interesse an der örtlichen Hotelbranche. Zudem soll Fürst gegenüber den gleichen kroatischen Verhandlungspartnern einen noblen FKK-Park an der touristisch angesagten Adria ins Spiel gebracht haben. Die Verhandlungen waren dem Vernehmen nach recht schwierig. Vermutlich deshalb verweigert Fürst bislang jede Auskunft zu seinen Kroatien-Ambitionen.
Der freie Journalist Robin Classen hakte bei der Derivest GmbH mehrfach nach, um etwas über den Verhandlungsstand zu beiden kroatischen Großprojekten – dem Hotel in Zadar und dem luxuriösen FKK-Park – zu erfahren. Mit Datum vom 30.10.2017 erhielt er dann per E-Mail eine Antwort, die allerdings an Einsilbigkeit nicht zu überbieten ist. Das Unternehmen bedankt sich artig für das Interesse an seinen geschäftlichen Aktivitäten, bittet jedoch um Verständnis dafür, „dass wir uns hierzu aktuell nicht äußern können“. Das ist keine Bestätigung für die Kroatien-Initiative der Derivest GmbH, aber eben auch kein Dementi. Die interessierte Öffentlichkeit wird sich wohl weiterhin mit Teilinformationen begnügen müssen.
Klar ist jedenfalls, dass die Geschäftspartner Schaller und Fürst wieder im Geschäft sind, nachdem die Geschäftsräume der Sensus Vermögen GmbH Ende Oktober 2016 von der Polizei durchsucht worden waren. Sensus-Geschäftsführer Gerhard Schaller wies darauf hin, dass ein anderes Unternehmen, zu dem man gewöhnliche Geschäftsbeziehungen unterhalte, ins Visier der Behörden geraten sei, nicht Sensus selbst.